Kurzgeschichte

Grundsätzlich ist die Armbrust eine Weiterentwicklung des Bogens, der vor über 1000 Jahren vor Christus für die Jagd gebraucht wurde. Nach alten Überlieferungen stammt die Armbrust aus China. Neuere Forschungen ergaben auch dass die Armbrust aus Thailand stammen soll. In jedem Fall ist zu entnehmen, aus einem Manuskript eines Chinesen dass bei einer Schlacht von Maling aus dem Jahr 318 vor Christus, die Armbrust erfolgreich im Einsatz war. Zur Grabbewachung eines grossen Chinesen so um die 210 vor Christus seien Armbrust Fallen mit Stolperschnüren aufgestellt worden. Solche Armbrust Fallen mit Stolperdrähten wurden auch im Vietnam Krieg mit vergifteten Pfeilen eingesetzt, die den Amerikaner grosse Verluste beibrachte. Bogen und Pfeile stehen seit Jahrtausenden im Weltumfassenden Gebrauch. In China bediente man sich des Bogens seit der Urzeit. Der Pfeil mit Knochenspitze ist eine uralte Grabbeilage, und die Armbrust wird dort mehr als 1000 Jahre vor Christus erwähnt. Auch wir Europäer haben eine Armbrust – Geschichte, die vielfach durch die Römer geschrieben wurde. Vorerst allerdings nur als Bogen. Die Armbrust ihrerseits, mit der grösseren Durchschlagskraft kam allmählich im 13. Jahrhundert zur wirksamen Verwendung. Eine ganz bekannte Geschichtsfigur war Richard Löwenherz, der die Armbrust in Franken bekannt gemacht haben soll, endete im Jahr 1199 am Pfeil des Schützen „Gourdon“. Zur Berühmtheit brachten es die genuesischen und gascognischen Armbrustschützen, welche ums Jahr 1282 den Engländer, Wallis erobern halfen und zum letzten Mal in grösserer Zahl (zum Teil auch beritten) in der Schlacht bei Marignano auftraten. Die älteste Schusswaffe, die uns vom Luzerner Gebiet bekannt wurde, liegt im Siegel des Johann von Hildisrieden. Eine weitere Armbrust ist auf dem Siegel des Pfisters Heini Schütz aus dem Jahr 1408 wiedergegeben.

 

Und nun ganz kurz etwas von der Armbrust aus Luzern. Im Jahr 1300 sah sich der Rat zu Luzern genötigt, zur Sicherheit der Passanten, das Schiessen mit der Armbrust in der Gegend des Sentispitals zu verbieten. Im Jahr 1349 gab es 100 Private Armbrüste und 3 Jahre später gar 144. Der Obrigkeitliche Vorrat bestand 1421 und 1471 aus 142 Armbrüsten. Wenn Private Waffenbesitzer in den Krieg ziehen mussten, wurde ihnen für die Waffe einen extra Sold (einige Gulden) ausbezahlt. Es ist erwiesen dass im Spätherbst im Jahr 1397 auf dem Platz Luzern ein Gabenschiessen stattfand, mit einem beträchtlichen Betrag für Gaben von 3 Pfund 15 Schilling. Der Aufbewahrungsort der Städtischen Armbrüste, die man mit Kennmarken versah, war anfänglich ein Stübli im Rathaus und eine Kammer im Armbrusthaus, wozu nur der Schützenmeister den Schlüssel erhielt. Später lagerten sie im Armbrust – Schützenhaus an der Reuss, unterhalb dem Baslertor. Die Pfeilmacher: Solche erscheinen seit dem Jahr 1411, zwei Jahre hernach erhielt Götz Pfilmacher von Freiburg das Bürgerrecht. Im Jahr 1439 bezog die Stadt Luzern für 22 ½ Pfund eine grössere Anzahl Köcher. Ein Knabe erhielt im Jahr 1440 zwei Schillinge und 8 Denare als Lohn für das Schneiden von Pfeilen. Noch etwas zur heutigen Zeit: Am 20. Februar 1898 wurde der Eidgenössische Armbrustschützenverband gegründet, mit 12 Sektionen. Heute umfasst der EASV 130 Sektionen, davon 4 Auslandsektionen (Vancouver, Calgari, Sao-Paulo und Curitiba (letztere haben aber keine Mitglieder) Dazu kommen noch 7 10m Sektionen. Der EASV besteht aus 7 Unterverbänden. Total sind 2426 Aktive Mitglieder gemeldet. Diesen Mitgliedern stehen 1570 Scheiben zur Verfügung.

 

Wir Rothenburger gehören zum Zentralschweizer Verband (ZSAV) mit 27 Sektionen und 530 Aktivmitglieder. Im Kanton Luzern gibt es nur gerade 4 Sektionen, nämlich Brestenegg-Etiswil, Emmenbrücke, Oberkirch und Rothenburg. Dazu kommt noch die 10 m Sektion Luzern. Der ASV Rothenburg wurde gegründet im Jahr 1953. Er umfasst heute 19 Aktivschützen, 10 Ehrenmitglieder, 42 B- und Gönnermitglieder, 12 Freimitglieder sowie 8 Jungschützen. Unsere Schützen sind nicht nur ausschliesslich Armbrustschützen, sondern mehr als die Hälfte betreibt noch eine bis mehrere Schiessdisziplinen. Um unsere Vereinskasse in Schwung halten zu können führen wir alle 5 Jahre ein Jubiläumsschiessen durch, mit sehr gutem Erfolg denn wir verzeichnen immer so zwischen 600 bis 700 Teilnehmer. Im Jahr 1971 haben wir uns sogar an das grösste Fest herangewagt, an das 14. Eidgenössische Armbrust Schützenfest. Was für unseren kleinen Verein ein riesiger Aufwand aber auch ein schöner Erfolg war. Noch etwas zu den heutigen Waffen: Mit dem Schiessbetrieb begonnen haben wir im Jahr 1954 als erste Saison mit Ordonanzwaffen. Bereits 3 Jahre später kamen die ersten Match- oder Freie Waffen mit sehr viel Erfolg zum Einsatz. Auch wir blieben nicht verschont und mussten uns solche Sportgeräte, die damals ca. 600.00 Fr. kosteten anschaffen. Die heute gebräuchlichsten Waffen sind aus der Fabrikation von Bruno Winzeler, Zürich Höngg und die Schallberger Waffe Bruno Inauen, in Schönenberg TG. Eine Waffe von heute kosten Fr. 5'200.00 je nach Ausstattung noch etwas mehr. Auch die Pfeile haben sich gewandelt, Früher gab es nur Holzunterlage mit Spitzen Pfeilen, heute mit Bleiunterlage, die Stumpfen Pfeile haben einen Zylinder Durchmesser von 6 mm. Der Preis für einen Pfeil liegt von Fr. 33.00 bis Fr. 250.00.